«Neue Herausforderungen sind wunderbare Gelegenheiten, Neues über sich selbst zu erfahren.»
Ernst Ferstl Die Theater-Aufführungen bieten auch für uns hinter der Bühne oder ausserhalb des Saals immer wieder Nervenkitzel. So oft tritt irgendwas Unvorhergesehenes ein, was uns dann zum Improvisieren zwingt, um die Traumwelt für das Publikum aufrecht zu erhalten. Meist gelingt es uns auch, dass die Zuschauer*innen davon gar nichts mitbekommen. Ich erinnere mich immer wieder gerne mit einem Schmunzeln an die Herausforderungen, die wir gemeinsam gemeistert haben, auch wenn es uns damals recht ins Schwitzen gebracht hat. Beispielsweise kam es ein mal vor, dass beim Transport mit einem Blachen-Anhänger durch den starken Regen ein Grossteil der Kostüme nass wurde. Wir haben die Bühne spät in der Nacht abgebaut und am nächsten Mittag wieder am neuen Ort aufgebaut. Erst dann bemerkten wir unser Pech. Einige Kleider konnte man im Tumbler trocknen, andere waren dafür aber zu heikel. So kam es, dass wir den halben Nachmittag damit verbracht haben, die Kostüme trocken zu föhnen und wieder zu bügeln. Ein anderes Mal, als wir in Ruswil gespielt haben und alle einen etwas längeren Anfahrtsweg hatten, gab es einen Megastau auf der Autobahn. Dadurch kamen unsere Spieler*innen viel zu spät in die Maske, weshalb die Maskenfrauen noch viel schneller mit allem fertig werden mussten und es dann doch noch auf die letzte Sekunde pünktlich geschafft haben. Ausserdem war es für das Restaurant eine grosse Herausforderung, weil die vielen Gäste, die vorab das Menü im Theatersaal geniessen wollten, grösstenteils auch sehr knapp eintrafen. Zum Glück konnte aber das gesamte Personal mit seiner Gelassenheit die Zuschauer in eine gute Stimmung bringen, so dass die Hektik schnell vergessen war. Auch im Ticketing hatten wir schon mal einen Plan B parat, der zum Glück nicht zum Zug kommen musste. Denn noch wenige Stunden vor Start des Vor-Vorverkaufs funktionierte das System noch nicht. Erst auf die letzte Sekunde war alles bereit und aufgeschaltet, so dass niemand etwas gemerkt hatte. Durch diese Erlebnisse und Erfahrungen mussten wir lernen, dass nicht alles in unseren eigenen Händen liegt und wir noch so gut organisieren und planen können, es kommt dann vieles am Ende doch anders. Aber für mich persönlich ist ebendies gerade der Reiz daran, beim Theater mitzuhelfen und mitzuorganisieren. Es zwingt einem immer wieder seine Komfortzone zu verlassen und man sammelt dadurch viele wertvolle Erfahrungen. Und das Gefühl, wenn man als Team eine neue Herausforderung gemeistert hat, ist einfach wunderbar. Dabei habe ich auch gelernt, dass man schon in dem Moment darüber lachen sollte, und nicht erst am nächsten morgen. Dadurch kann man das Problem viel gelassener angehen und kann es meistens einfacher lösen. Ich bin gespannt, welche Überraschungen uns nächste Saison wieder erwarten. Tamara Höltschi, Vereinsmitglied
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Februar 2022
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